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Reiseberichte

Port de Sóller -die orange Perle Mallorcas

Heute fahren wir mit Andy Hoffmann nach Port de Sóller. Das abgelegene Port de Sóller, im Nordwesten Mallorcas ist ein kleiner Küstenort, der vor allem durch seine historische Straßenbahn, auch liebevoll als „Roter Blitz“ bezeichnet, die große Bucht mit, durchs Tramuntana Gebirge, geschütztem Hafen und die ländlichen Umgebung bekannt und beliebt ist. Zitronen, Limetten und vor allem Orangen zeichnen die Landschaft dieses Inselabschnitts.  Als alter Fischerort gibt es hier herrlichen Fisch und Meeresfrüchte zu essen und die bestens ausgestattete Marina ist optimaler Startpunkt für Seefahrten zu benachbarten Buchten wie Sa Calobra, bekannt aus dem Hollywood-Streifen Cloud Atlas.

Die Lage begeistert uns sofort. Durch das Tramuntana-Gebirge vom restlichen Mallorca abgeschnitten, mussten frühere Generationen auf das Meer zurückgreifen, was zu einem wichtigen Handelspunkt führte und zum Reichtum des Ortes führte.

Kein Wunder, dass der Port de Sóller aufgrund seiner isolierten Lage untrennbar mit der Seefahrt und dem Mittelmeer verbunden ist

Erst im Jahre 1912 nahm der heute historische Zug von Palma nach Sóller den Betrieb auf. Knappe 90 Jahre später wurde der Tunnel für den Autoverkehr fertiggestellt. Andy führt uns allerdings über „Coll de Sóller“, die Serpentinenstraße bietet uns einen hervorragenden Blick über das Tramuntana Gebierge und weite Teile der Insel. Seit 2018 ist dazu noch der Tunnel nach Sóller von der Mautpflicht befreit! Die bessere Verbundenheit hätte Port de Sóller in der Vergangenheit jedoch seiner starken maritimen Position beraubt; der Zwang per Schiff zu reisen und Produkte zu transportieren, öffnete diesem schönen Dorf auf der Insel die Tür zur großen weiten Welt, führte zum Handel von Waren (vor allem Orangen) mit sich und erlaubte leider auch die Invasion durch Piraten.

„Türkische Flotten und algerische Piraten landeten 1561 am Strand von Port Sóller. Nur mit Holzschwertern und kleinen Steinschleudern bewaffnet, verteidigten die Bewohner der Stadt tapfer ihre Häuser vor dem Korsaren, trugen den Sieg davon und verdienten sich einen Eintrag in den mallorquinischen Geschichtsbüchern. Gerade die weiblichen „Sóllerics“ haben hier großen Erinnerungswert“ erzählt uns Andy Hoffmann.

Noch heute wird dieser Angriff nämlichen in dem jährlichen, großen Volksfest „Es Firó“ nachgestellt und der Sieg über die Invasoren gefeiert. Die Feierlichkeiten über das erste Mai Wochenende beginnt am Donnerstag mit der Krönung der „Dones Valentes“, der „tapferen Frauen“. Dieser Brauch geht zurück auf 2 Frauen, welche nicht Holzschwerter und Steinschleudern gegen die Algerier nutzten, sondern mit Eisenstangen aus einem Torriegel auf jene einschlugen und sie damit vertrieben. 

Die Aussichten von  und auf Port de Sóller sind einzigartige Augenweiden:

Von hohen Bergen des Tramuntana-Gebirges umgeben, die riesige, schützende Bucht, das weite Meer vor sich und weite Orangenhaine dahinter. Außer als Hafenstadt ist Port Sóller gleichzeitig ein Ferienort mit zahlreichen Einrichtungen, Hotels, Restaurants, Bars und Läden, die alle Bedürfnisse von Urlaubern abdecken.

Die Straßenbahn im San Francisco Stil, die zwischen der Stadt und dem Hafen hin und her pendelt, passiert Gärten voller Zitrusfrüchte und wurde ursprünglich zum Transport von Orangen benutzt. Heutzutage bietet sie eine angenehme Art und Weise, um hinunter zu der einmaligen Bucht zu fahren. Erst ein halbes Jahrhundert nach dem arabischen Überfall von 1561 wurde im Nordosten von Port de Sóller der Wehrturm „Torre Picada“ (katalanisch torre de vigilància) errichtet. Der Turm war Teil des inselweiten Abwehrsystems gegen Angriffe. Eine kleine Wanderung führt uns zum Turm. Dort erwartet Sie ein weiter, wunderschöner Ausblick von der Klippe hinab.

Auch Sóllers Sehenswürdigkeiten und Attraktionen haben uns vorab schon. Auf der „Plaza Constitución“ steht das Wahrzeichen der Stadt, die Kirche Sankt Bartholomäus. Hier werden wir auch mit oder ohne Andy Hoffmann sicher, an einem Samstag, herkommen. Jeden Samstag gibt es hier auf dem Markt die legendären Zitrusfrüchte aus der Region, mallorquinische Kunst und kleine Leckereien der ganzen Insel.

Auch das Stadtfest zu ehren des Schutzpatrons Batholomäus am 24 August sei ein wahres Feuerspektakel und zeige die Lebensfreude der „Sóllerics“, verspricht uns Andy Hoffmann.

Ja tanzen und feiern scheint man in Sóller erfunden zu haben. Anfang Februar wird in den beiden Städten Karneval gefeiert. Dafür wird das „normale Leben“ für zwei tage ad acta gelegt, um sich zu verkleiden und Paraden durch Sóller und Port de Sóller stattfinden zu lassen.

Ach, und von der köstlichen traditionellen mallorquinischen Küche, die wir hier erfahren durften, haben wir euch noch gar nicht berichtet.
Dann freut euch schon aufs nächste Mal mit Andy Hoffmann auf Mallorca.

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