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Reiseberichte

Die Reise nach Ibiza – Teil 2

50 km südwestlich von Mülhausen, in dem kleinsten französischen Territoire Belfort sucht sich Andy Hoffmann eine Unterkunft. Die das Territoire Belfort erstreckt sich nur über 609 qm und ist geprägt von Bergen, Tälern, Wäldern Gewässern und vielen verschiedenen Einflüssen. Das Gebiet liegt sehr zentral am Fuß der Vogesen und vor den Toren der Schweiz, den Südelsässer Weinbergen und Deutschland und wirkt dennoch etwas verschlafen, was aber nicht negativ auszulegen ist.

Früher hatte die Stadt eine große strategische Bedeutung, so gehörte sie bis zum Westfälischen Frieden 1648 zum habsburgischen Sundgau und zum Heiligen Römischen Reich und danach erst zu Frankreich.
In den Jahren 1870/71 fand hier der Deutsch-Französische Krieg statt, in dem die Truppen unter Oberst Denfert-Rochereau 103 Tage lang der preußischen Belagerung widerstanden.

Dann aber kam der ausdrückliche Befehl der französischen Regierung, die Festung und Stadt am 16. Februar 1871 den feindlichen Truppen zu übergeben, die teilweise die Festung schleiften.
Durch diesen langen, erfolgreichen Widerstand wurde Belfort und seine Zitadelle zum Symbol des französischen Freiheits- und Kampfeswillen. Seine Berühmtheit erlangte sie nach dem Krieg, denn im Gegensatz zum Elsass, das an Deutschland abgetreten wurde, blieb Belfort französisch.
Andy Hoffmann ist begeistert von dem ersten Eindruck der Stadt.

Leider bleibt keine Zeit zum verweilen, aber vor allem die mittelalterliche Stadtmauer und die Zitadelle schreien nach einem Besuch zu einer anderen Zeit. Vielleicht sogar auf der Rückreise. Über allem ragt vor allem der steinerne Löwe, gehauen aus Sandsteinen und mit einer gewaltigen Größe von 22 x 11 Meter.

Am nächsten Tag kehrt Andy ihm aber den Rücken. Auf keinen Fall für immer. Es wird ein Wiedersehen geben. Die Strecke geht weiter durch den französischen Süden vorbei an Lyon hin in Richtung Montpellier und damit an die Küste. Endlich das Meer und ein Anflug von mediterraner Wärme. Die ersten Sonnenstrahlen sind auf der Haut zu spüren, es sind ja auch schließlich 15 grad Celsius, ende Dezember wohl gemerkt, aber ist nur ein kleiner Vorgeschmack.

Es geht über die nächste Grenze östlich von Andorra rein nach Spanien und Barcelona im Blick. Die Stadt, die wie keine zweite für Fußball und katalonische Abtrennungsbewegung steht. Diese Stadt direkt am Meer mit ihrem spanischen Flair und vor allem mit Ihrem Nachtleben zieht jährlich Millionen von Touristen an, normalerweise. Zu dieser Zeit ist es allerdings erschrecken leer auf der Autobahn, obwohl es 18 Uhr abends ist, rush-hour Zeit könnte man denken. Stattdessen entspannte 120 km/h Tempomat und nahezu freie Fahrt.

Also schnell noch die letzten knapp 350 km nach Valencia überbrücken. Die Fähre der Trasmediterranea fährt schließlich über Nacht von 0 Uhr bis 5:30. Vorab noch ein kleines Feierabend Bier der Marke Mahou. Ein köstliches Fabrikat der Mahou-San Miguel-Group. Geschmacklich erinnert es eher an ein Helles anstatt an ein Pils und wird typischerweise in vorab gekühlten Gläsern gereicht. Eine wahre Gaumenfreude vor allem in Verbindung mit einer Paella Valenciana.

Im 8 Jahrhundert brachten die Araber den Reis aus China mit an die herrliche spanische Küste. Seitdem hat bekanntlich die Reispfanne „Paella“ seinen Siegeszug durchs Land vollzogen. Während allerdings in den meisten Regionen Meeresfrüchte und Langusten auf dem goldenen Reis platzgefunden haben wird in Valencia traditionell nur Hühner- und Kaninchenfleisch, Schnecken, Reis, Gemüse und besten Gewürzen auf die Pfanne platziert.

Ein Hochgenuss und genau das Richtige nach so einer langen Reise. 21:45, Valencia und das ersehnte Urlaubsfeeling. Dachte Andy Hoffmann, aber dann der Schock. Die sonst so belebten Straßen, Cafés und Restaurants, welche bis mitten in die Nacht noch freudig besucht sind bauen auf einmal zusammen. Dann die „Schrecknachricht“ die Gastlokale haben aufgrund der Pandemie 22 Uhr Sperrstunde.

Der Gau, sollte das doch die erste Station der Erholung sein. Nützt aber alles nichts, getreu der stoischen Lebensphilosophie regt sich Andy nicht auf. Bringt auch nichts außer… richtig ärger und das braucht nun wirklich niemand im Urlaub. Zum Glück haben noch einige Tankstellen offen für etwas Ibericoschinken und eine kleine nächtliche Erfrischung. Das letzte was noch fehlt ist auch nur noch die Fahrt auf die Fähre. Dabei bemerkt Andy Hoffmann, dass er noch  nicht einmal seinen Corona-Test vorzeigen musste. Er fuhr fast komplett durch Deutschland, den ganzen Süden von Frankreich und ist nun mitten in Spanien.

Erst bei der Ankunft auf Ibiza dann die Kontrolle. Morgens 5:30 Uhr. Schnell ab ins Hotel und mal wieder ordentlich schlafen in den frisch gemachten Hotelbetten. Viele überraschende Eindrücke erwarten Andy Hoffmann in den nächsten Tagen auf Ibiza, mit denen man in dieser Art auf dem Technomekka nicht gerechnet hätte.

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